Rezension zu „Das Eerste Buch Lydia“, Liesmich erst!, usw.

Zunächst einmal bin ich ja ganz froh, meinem Publikum endlich dieses Werk unterbreiten zu können. In meinem zweiten Buch „Kinderlos, Sie Arschloch!“ (das hier als nächstes erscheinen wird, für die, welche es nicht kennen) — nehme ich mehrfach Bezug auf dieses Buch. Dies hat dazu geführt, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann, dass zumindest zwei meiner Leser von „K, SA!“ glaubten, das könne man auf „amazon“ finden. Das hat mich völlig verstört. Wie ich in „K, SA!“ erklärte, ist dieses Buch aus dem Jahre 2010 und auf 100 Stck. limitiert gewesen, noch dazu von mir selbst herausgegeben — wie man also auf die Idee kommt sowas finde sich auf „amazon“ ist mir ein Rätsel.

Wie auch immer!  Ich freue mich ja über das Interesse und habe nun diese Plattform gewählt um es der breiten Masse zugänglich zu machen.

Natürlich kann das Buch nicht einfach so stehen gelassen werden, sondern es bedarf einiger Erläuterungen, was ich hiermit gedenke zu tun.

Ich fange am Besten mit der Entstehungsgeschichte an, dann widme ich mich dem Inhalt und den Stilmitteln, zuletzt werde ich noch ein feedback zum Buch geben.

Entstanden ist dieses ungeheuerliche Werk im Januar 2010 — ich hatte 5 Wochen Resturlaub und Überstunden abzufeiern. Da ich damals sehr gute Quellen für Speed (Metamphetamin) sowie Cannabis hatte und ein großer Freund der grünen Fee, des Absinths war — und für einen verantwortungsvollen Umgang mit Drogen stehe, lag es nahe genau in dieser Zeit möglichst viel zu konsumieren. 

Geschrieben wurde die Rohfassung dieses Buchs innerhalb von 36 Stunden am Stück, unter Zuhilfenahme oben genannter Mittelchen. Ich hatte einen Riesen Spaß dabei und habe mich laufend scheckig gelacht. Das können Sie mir glauben.

In den folgenden Wochen habe ich das Ganze immer weiter ausformuliert, was die [123a), b), c)] usw. erklärt — ich habe mit dem nummerieren begonnen, alles händisch, bevor die Story 100% komplett war.

Tatsächlich handelt es sich bei diesem Buch gar nicht um mein erstes Buch, ich hatte mit 16 startend, ein autobiographisches Buch über einen Goth geschrieben, samt Gedichten, philosophischen Sprüchen. Dieses, obwohl ich mir sicher war es auf Disketten (3,5“, yeah!) gespeichert zu haben, fiel Anfang meiner Zwanziger als ich das erste Mal internet hatte und ein Anti-Virenprogramm herunterlud, umgehend einem Virus zum Opfer (great!), und entsprechende Disketten waren unauffindbar. Das hat dazu geführt, dass ich jahrelang überhaupt gar keine Lust mehr hatte, irgendwas zu schreiben. Es hat aber auch dazu geführt, dass ich „DEBL“ äußerst unreif in Druck gegeben hatte, was zu den vielen Rechtschreibfehlern führte (die hiermit allerdings wegkorrigiert wurden) — einfach weil ich wirklich Angst hatte, es könne diesem Buch genauso ergehen. Aus Gründen der Transparenz lassen sich diese für den aufmerksamen Leser aber noch anhand der Bilder rekonstruieren.

Entgegen Ihrer Annahme, es müsse sich folglich bereits beim Titel „Das Eerste Buch Lydia“ um einen Rechtschreibfehler handeln, muss ich Sie enttäuschen, da liegen Sie falsch. Zum einen war ich schon immer ein sehr sprachwissenschaftlich interessierter Mensch, das Buch spricht sich: „Das irrste Būk Lydjæ“, womit ich auf sprachliche und morphologische Veränderungen eingehen wollte. Zum zweiten, was den Inhalt betrifft, nämlich die Genesis, wollte ich bereits im Titel zum Ausdruck bringen, dass der Fehler schon ganz am Anfang liegt.

Weiters, das kann ich ihnen nicht zeigen, waren die einzelnen Anfangsbuchstaben unterschiedlich farblich kodiert — was durch den Druck verloren ging, das wäre zu teuer geworden. Auf irgend einer alten Festplatte, an die ich momentan nicht rankomme, findet sich aber das Original. Vielleicht sieht man das ja aber trotzdem noch ein bisschen an den Grauschattierungen.

Überhaupt habe ich extrem viele versteckte Späße eingebaut, die sich nicht mal mehr für mich rekonstruieren lassen. Ich wusste beim Abschreiben schlichtweg nicht mehr ob ich das mit Absicht so arrangiert hatte, oder ob es ein Fehler war. Das ist ein wenig traurig und hat mich selbst verwirrt. 

Zum Inhalt. Das Buch behandelt zweierlei Kernfragen: 1. Was, wenn die Genesis wirklich so abgelaufen wäre, wie in der Bibel angeführt — und jeder klardenkende Mensch merkt sofort, was das für ein Quatsch ist, denn stimmte das auch nur annähernd, fußte die gesamte Menschheit auf Inzest. Außerdem ist mir die Genesis zu wenig ausführlich, sie beleuchtet keinerlei Motive, hat null Emotion und entbehrt jeglicher entwicklungspsychologischer oder erzieherischer Erkenntnisse. 2. Wer von Beiden, Gott oder Adam, war denn nun wirklich das größere Arschloch? Diese Frage lasse ich unbeantwortet, das muss jeder für sich selbst herausfinden.

Ebenfalls augenfällig ist die Rahmengeschichte, die ich als letzten Schritt anbaute, um den Terror dessen, was ich eigentlich aussagen wollte, abzumildern — da ich wusste es würde einige Menschen, vor Allem Religiöse, auf die Palme bringen.

Als es fertig war, verschenkte ich es an Freunde, Arbeitskollegen und Familie — einem Schachzug, der sich erst zehn Jahre später als genial entpuppen würde, weil ich in Coronazeiten nicht einmal an meine eigenen Sachen komme. Das ist überhaupt der Grund, weshalb Sie es jetzt lesen können. Wie bei allen meinen Kunstprojekten habe ich es hier und da zurückgelassen, um es mir völlig unbekannten Lesern zugänglich zu machen.

Stilistisch fällt zuerst auf, dass es sich vom Aufbau her an die klassische griechische Tragödie anlehnt, also Exposition, Eskalation, Peripetie, Retardation und Katastrophe/Katharsis. Daher auch die fünf Teile.

Weiters sollte es möglichst bibelnah erscheinen. Ich habe mich filmischer Schnittechniken bedient, aber auch absichtlich im Wolfgang Iser‘schen Sinne einige „Leerstellen“ produziert. Hierzu gehört u.A. die Pädophilie-Szene in Abels Zimmer, wobei es mir dabei um zweierlei ging: zum einen wollte ich insinuieren, dass es sie gibt — hatte aber ehrlich gestanden überhaupt gar kein Interesse daran, egal wie auf Drogen ich war, mir über so etwas überhaupt Gedanken zu machen. Zum anderen ist Zensur ein großes Problem in Deutschland, laut GG nicht vorhanden, in Realität aber äußerst übergriffig. Dagegen wollte ich demonstrieren.

Die andere, ähnliche Stelle finden sie selbst. Aus Gründen der Transparenz habe ich diese Stellen sowieso per Bild eingefügt.

Ich persönlich lache mich über das Buch immer gerne kaputt, wenn ich mal total besoffen bin, und es in den Händen habe. Ich habe es selbstverständlich seinerzeit an diverse Verlage geschickt, aber das wollte, wie mein zweites Buch auch, keiner veröffentlichen.

Ein damaliger Freund von mir hat es neben seine Bibel gestellt, was mir eine große Ehre war, einige fanden es lustig, andere Scheiße. Ein weiterer Freund von mir, der beide meine Bücher kennt, fand sogar er halte „DEBL“ im Vergleich zu „K, SA!“ für das bessere Buch. Was für eine Ehre.

Wie dem auch sei, von nun ab kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Viel Spaß beim Lesen! Sollten Sie noch Fragen haben, so beantworte ich sie gerne!

Carpe diem et noctem, A.N.E.

Veröffentlicht von Agimar N. Edelgranberget

I am insane.

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